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Als berufstätiger Gamer jenseits der 25 habe ich am 05.07.2025 beschlossen: Ich gehe live. Neben Job und Alltag wollte ich meine Leidenschaft fürs Zocken mit meiner Neugier fürs Streaming verbinden und herausfinden, wie Entertainment und Interaktion mit einem Publikum funktionieren. Der Einstieg sollte möglichst unkompliziert sein – kein perfekt durchgeplantes Mini‑Studio, sondern einfach anfangen, Spaß haben und dabei lernen.
Vier Monate später ziehe ich nun eine ehrliche Zwischenbilanz. Welche Technik nutze ich, welche Plattformen habe ich ausprobiert, was lief gut und wo habe ich mich vielleicht übernommen? In diesem Erfahrungsbericht erzähle ich dir, was ich auf meiner Reise gelernt habe und wie ich meine Strategie anpassen werde, um dir als berufstätiger Gamer noch spannenderes Entertainment zu bieten – analytisch, neugierig und immer mit einem freundlichen Augenzwinkern.
Wenn Du statt jeder Menge Zahlen lieber Gameplay sehen willst: klick Dich rüber in die Kategorie Let’s Plays Let’s plays.
Technik: Überraschend unkompliziert
Hardware
Der Einstieg war einfacher als gedacht. Webcam? Hatte ich schon. Headset mit Mikro? Auch da. Mein Rechner (vgl. Mein Gaming PC) hat genügend Power. Ein bisschen Sorge machte mir das WLAN – aber mit Glasfaser im Rücken und einem WLAN-Repeater um die Ecke war das unbegründet. Der Upload beim Streamen ist stabil.
Bonus: Mein Stream Deck. Eigentlich mal für die Arbeit gekauft, jetzt aber perfekt für Szenenwechsel, Buttons und Co. – auch wenn’s ab und an hakt.
Mein Fazit zur Hardware: Man braucht kein Mini-TV-Studio, um loszulegen. Klar, man kann 10.000 € in Technik versenken – aber am Ende mache ich die Show, nicht die Hardware. Trotzdem: Herumschauen, was es so alles gibt, macht schon Spaß. Und dann habe ich, obwohl für eine Grundausrüstung nicht notwendig, ein paar Dinge angeschafft, z.B. ein besseres Mikrofon samt Mikrofon-Arm und Audio-Interface, einen Greenscreen und zwei Keylights für die Beleuchtung (Details sehr ihr hier: Spielerlebnis verbessern: Mein Streaming-Setup enthüllt).

PS: Über den im Bild zu sehenden Prompter schreibe ich Euch später noch mal was 😉.
Software
Das mit der Software ist eigentlich ganz einfach, man kann es sich aber auch kompliziert machen. Ich liste Euch flott die Software auf, die ich brauchte, damit ich meinen Content produzieren kann. Triviale Dinge wie Windows 11 oder auch das obligatorische Spiel lasse ich dabei weg.
Software für den Stream
Zuerst dachte ich, mit einer Broadcasting-Software wäre ich fertig ausgestattet. Aber dann… holy moly. Plötzlich ging’s los mit Ton-Einstellungen, Bitrate, Plugins, Overlays. Heute starte ich nicht „nur“ OBS, sondern gleich ein ganzes Orchester: Chat-Tool, Kamera-Software, Sound-Setup, Stream-Deck-Software, Prompter – und irgendwann auch das Spiel.
Folgende Software kommt zum Einsatz, damit bei Dir meine Twitch-Streams auf Deinem Lieblings-Gerät ankommen:
| Software | Einsatzzweck | Erfahrungen |
| OBS Studio | Broadcasting-Software. Spiel, Webcam und Ton zusammenbringen und die Daten an Twitch streamen, sowie gleichzeitig auf einer Festplatte speichern. | Die Einrichtung geht sehr leicht. Tutorials wie das von Nilson 1845 haben mir sehr geholfen. Es gibt sehr viele Möglichkeiten, man kann sich schnell darin verlieren. Will man ein aufwändigeres Setup, verbringt man hier viel Zeit, u.a. mit Plugins. |
| Stream Deck App | Die Software von Elgato zum Stream Deck. Ich steuere damit meinen Stream (z.B. Start, Stop) und habe auch einen Not-Aus-Knopf gebaut. | Dank zahlreicher Plugins ist das Stream Deck schnell eingerichtet. Am besten ist die Funktion, mehrere Aktionen mit einem Tastendruck zu verbinden, z.B. Stream starten, Kamera anschalten und die Aufnahme starten. Praktisch. |
| Wave Link | Abmischung der verschiedenen Audiospuren, z.B. Mikrofon, Game, Chat bevor sie zu OBS Studio gehen. Ebenfalls von Elgato. | Sehr einfache Einrichtung. Es ist klasse, dass man die verschiedenen Spuren einzeln abmischen kann. Lernen musste ich, dass man jedes Spiel einzeln auf die „Game“-Spur legen muss. Sonst hört der Stream nix. |
| Streamer.bot | Sendet Nachrichten an den Chat und setzt Chat-Kommandos von Euch in Aktionen um, wie z.B. !dance oder !lurk | Unglaublich mächtiges Tool. Ich nutze bestimmt nicht mehr als 5% der Leistungsfähigkeit davon. |
| Camera Hub | Dieser Software von Elgato bringt die Chatnachrichten von Euch auf den Propmpter, sodass ich Euch in ansehen kann, wenn ich sie vorlese. | Einfache Einrichtung. Manchmal hängt die Verbindung zu Twitch und man muss die Verbindung neu aufbauen. Das nervt etwas. |
Ihr seht, das Thema Software für den Stream kann ganz schön umfangreich werden. Wenn alles läuft, ist das auch wunderbar. Doch mittlerweile bin ich bei Updates und Veränderungen vom bestehenden Setup vorsichtig geworden – denn der Stream muss laufen und ich hab wenig Lust, jede Woche stundenlang die Software drumherum zu konfigurieren – schließlich will ich ja für Euch Content produziere. Doch die gute Nachricht ist: Nach drei Monaten im Business kenn ich schon die wichtigsten Fallstricke.
Software für die YouTube Videos und meinen Blog
Mein erstes Let’s Play (vgl. Youtube Playlist zu Dragon Quest Builders 2) kam noch über die „Export to YouTube“-Funktion zu Youtube. Dann habe ich einfach einen Titel dazu verfasst, mit einer Bildbearbeitungssoftware (Affinity Photo) ein Thumbnail desinged und fertig. Und dann wollte ich mehr – vor allem mehr Kontrolle im kreativen Prozess. Wo das endete, sehr ihr in der folgenden Tabelle mit der Software, die ich für meine Videos einsetze:
| Software | Einsatzzweck | Erfahrungen |
| DaVinci Resolve | Videos schneiden, Titel hinzufügen, Audio bearbeiten, Videos rendern | Ein richtig tolles Programm! Nach mittlerweile über 200 geschnittenen Videos ist mein Arbeitsablauf richtig flott geworden. Und das Programm hat noch so viel mehr zu bieten – das macht richtig Laune! Die Upload-Funktion zu YouTube ist mir allerdings zu instabil. |
| Affinity Photo | Titlecards erstellen, Grafiken für Videos, Titlecards und meinen Blog (stflow-tv.de) erstellen. | Sehr gutes Programm, sehr professionell. Man braucht kein Abo dafür. Der Bearbeitungsprozess geht mir nach über 10 Jahren damit gut von der Hand – ich bin Nutzer der ersten Stunde. |
| Affinity Desinger | Logos und Formen für Videos erstellen. | Nutze ich seltener als Affinity Photo, doch für die Erstellung von Vektorgrafiken brauche ich es ab und an. |
| VidIQ | Analyse der Performance meiner YouTube Videos, Unterstützung bei Tag-Auswahl, Hilfe bei Titeln für meine Videos | Die Statistiken sind sehr aufschlussreich und der Prozess bei YouTube wird deutlich beschleunigt. Die Titelvorschläge sind i.d.R. sehr auf Clickbait ausgelegt und daher weniger hilfreich. |
Auf der nächsten Seite geht es weiter mit meinen Hauptplattformen Twitch und YouTube.