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Wie effizientes Kurzvideo‑Marketing meine Reichweite in nur zwei Wochen verzehnfacht hat
Ich möchte gern viele Menschen unterhalten und ihnen eine gute Zeit bieten. Dafür müssen sie natürlich erstmal wissen, dass ich überhaupt existiere! Um mehr Zuschauer auf mich und meinen noch am Anfang stehendes Entertainment aufmerksam zu machen, poste ich seit mehreren Monaten Gameplay-Videos bei YouTube mit dem Ziel, dass sie mich darüber finden und meine Zuschauerzahl wächst.
Meine Analysen zeigen, dass das momentane Aufwand zu Nutzen – Verhältnis nicht passt (knapp Stunden Aufwand für einen Abo – Details kannst Du hier nachlesen: Vier Monate Streamer – mein kritischer Erfahrungsbericht bis Oktober 2025). Da sehe ich also Handlungsbedarf.
Achtung, das ist ein sehr analytischer Beitrag mit vielen Zahlen – ihr seid gewarnt 😉.
Executive Summary
Kurz zusammengefasst: Mein Fokus liegt weiter darauf, Reichweite über regelmäßige YouTube Shorts zu generieren. Durch das Tool Nexus Clips werden Streams KI-gestützt analysiert und mit wenig manuellem Aufwand Shorts für YouTube und TikTok produziert. Bei YouTube schauen Zuschauer dreimal länger Shorts an als bei TikTok.
WatchTime Analyse bei YouTube
Da mein Content bei YouTube quasi von keinem komplett angeschaut wird, komme ich zu folgender These:
Wer mich nicht kennt, der investiert nicht die Zeit, mich in einem langen YouTube Video kennen zu lernen.
Die durchschnittliche Watchtime meiner Videos belegt das, hier die WatchTime meiner Videos der letzten 28 Tage (Stichtag 23.11.2025), wobei das Verhältnis Wiedergabedauer zu Länge im besten Fall 1 ist (d.h. jeder Zuschauer schaut sich das Video von vorne bis hinten an). 0 bedeutet, dass die Zuschauer es zwar anklicken, aber es sofort wieder beenden oder weiter gehen.
| Video | Länge (min) | Durchschnittliche Wiedergabedauer (min) | Verhältnis Wiedergabedauer zu Länge(%) (1 = max) |
|---|---|---|---|
| Path of Exile 2 – Folge 36 | 12:04 | 1:16 | 0,10 |
| Battlefield 6 – Folge 1 | 32:56 | 2:10 | 0,07 |
| Path of Exile 2 – Folge 37 | 15:44 | 1:30 | 0,10 |
| Dyson Sphere Programm – Folge 21 | 21:24 | 2:41 | 0,13 |
| Path of Exile 2 – Folge 35 | 12:21 | 2:13 | 0,18 |
Der Median im Verhältnis von angeschauter Dauer zu Gesamtlänge liegt bei Shorts bei 0.1.
Hier sind die Rohdaten dazu:

Damit ist es klar: Die Zuschauer investieren unter 2 Minuten, um zu entscheiden, ob sie mich weiter schauen oder nicht. Viele springen also sofort wieder ab. Das lässt die Schlussfolgerung zu, sich auf Kurzvideos zu fokussieren in denen ich den potentiellen Zuschauern möglichst gut vermitteln kann, wer ich bin und welchen Content sie bei mir erwarten können.
Mit Shorts versuche ich, mich einem breiteren und kurzentschlossenem Publikum vorzustellen.
Wer möchte, der sei herzlich eingeladen, mir auf YouTube zu folgen:
Anpassung des Workflows
Um die Shorts für YouTube und TikTok zu erstellen, verlasse ich den bisherigen Workflow, in dem ich mein Gameplay via OBS aufgenommen und dann via Davinci Resolve geschnitten und auf den Plattformen hochgeladen habe. Ich habe durch ein Video auf YouTube ein Tool namens Nexus Clips gefunden, mit dem ich Shorts einfacher und effizienter erstellen kann. Und das geht so:
Analyse und Erstellung via Nexus Clips
Nexus Clips kann YouTube-Videos und Twitch-Streams analysieren und mir Vorschläge für Shorts machen. YouTube Videos müssen dafür manuell hochgeladen werden. Das ist super zeitaufwändig und bricht ab, weswegen ich das nicht mache. Ich konzentriere mich also auf meine Twitch-Streams.
- Ich wähle also meinen Stream aus und lasse den von der Nexus Clips KI nach gewissen Kriterien analysieren, z.B. besonders emotionalen oder gameplaymechanisch wichtigen Stellen. Das dauert etwas, ich lasse das über Nacht laufen.
- Ist die Analyse fertig, wählt man aus einer Liste an Clips, die die KI gefunden hat, einen Clip aus. Die Clips sind mit einem Scoring bewertet. Diese Werte sind für mich intransparent und wenig hilfreich, ich schaue mir i.d.R. alle Vorschläge an.
- Hat man einen Clip gewählt, kann man ihn in der Länge nochmal anpassen und dann bearbeiten. Dazu öffnet sich ein Online-Editor. In diesem ist der gesprochene Text gleich als Untertitel voranalysiert, was sehr praktisch ist. Von Zeit zu Zeit muss man das nachbessern. Das ist etwas fummelig, geht aber und ist meist mit 5-15 Minuten Aufwand erledigt. Zudem kann man verschiedene Bildausschnitte festlegen, die gleichzeitig angezeigt werden, z.B. das Gameplay in den oberen 2/3 des Bildschirms und die Facecam im unteren Drittel. Man kann auch Schnitte einbauen und dann andere Bereiche darstellen um den Fokus zu setzen. Dann wird das ganze aber schon aufwändiger. Am Ende des Videos wird per Icon darauf hingewiesen, dass man mich bei YouTube unter dem Namen „STFlow TV“ oder bei Twitch unter „STFlow TV“ finden kann.
- Ist man mit der Komposition fertig, kann man den Short direkt zu TikTok und YouTube hochladen lassen. Die Einstellmöglichkeiten sind dabei beschränkt, dafür kann man die Videos auch planen, also z.B. erst in drei Tagen veröffentlichen. Das nutze ich sehr gerne, um aus einem Twitch-Stream gleich Content für 2-3 Tage zu erstellen.
- Bei YouTube füge ich nach der Veröffentlichung noch Dinge hinzu, weil das über Nexus Clips nicht geht, z.B. verlinke ich meine Gameplay-Videos oder füge Tags hinzu, damit das Video besser gefunden wird.
Hinweis: Nexus Clips funktioniert nur in Firefox zuverlässig und ist nur im kostenpflichtigen Abo erhältlich, falls ihr das ausprobieren wollt.
Auf den nächsten Seiten geht es mit den Analysen zum Erreichten weiter.